DEKON-P

Dekon-P

Feuerwehreinsätze mit radioaktiven, biologischen und chemischen Gefahrstoffen bedingen neben der eigentlichen Gefahrenabwehr auch Maßnahmen für eine Dekontamination von Personen und Geräten nach dem Einsatz. Als Dekontamination wird die Reinigung von Lebewesen, Boden, Gewässern und Geräten sowie Sachgütern in Form einer Trocken- oder Nassreinigung bezeichnet. Leider lassen sich Unfälle mit Gefahrgütern auch größeren Umfanges trotz aller Sicherheitsmaßnahmen nie ganz ausschließen. Die Folgen der Rinderseuche BSE sowie die latente Gefahr des internationalen Terrorismus verdeutlichen die Dringlichkeit einer umfassenden Vorbereitung durch die Hilfsorganisationen.
Im Frühjahr 2002 wurde der Freiwilligen Feuerwehr Meerbusch von der Zentralstelle für Zivilschutz in Bonn ein Dekontaminationslastkraftwagen übergeben. Dieses Fahrzeug ist fester Bestandteil des Gesamtkonzeptes im bundesdeutschen Zivilschutz und wird auf Anforderung bundesweit eingesetzt.
Die Beladung dieses Fahrzeuges ermöglicht den Aufbau eines Dekontaminationsplatzes bestehend aus einem beheizten Dusch- und einem Aufenthaltszelt sowie einer Duschkabine für die Grobreinigung. Ferner gehören eine Warmwasseraufbereitung, Stromversorgung sowie eine Einrichtung zur Rückhaltung des kontaminierten Duschwassers zum Umfang. Um den mit diesem Fahrzeug einhergehenden Aufgaben entsprechend gerecht zu werden, bildete die Feuerwehr Meerbusch eine Sondereinsatzgruppe Dekon-P. Stärke ca. 35 FM (SB).

 

Diese Sondereinsatzgruppe besteht primär aus dienstverpflichteten Einsatzkräften, die für einen Zeitraum von 6 Jahren bei der Feuerwehr Meerbusch Ersatzdienst leisten. Unter der Leitung von Andreas Drexler als verantwortliche Führungskraft wurden die Einsatzkräfte der Sondereinsatzgruppe von Georg Berrisch, Dirk Garten, Tim Söhnchen und Reiner Pylen im Zeitraum von Oktober bis Dezember in insgesamt 30 Übungsstunden theoretisch und praktisch in den Aufbau des Dekontaminationsplatzes eingewiesen. Die Aufbauzeit für den Dekontaminationsplatz liegt jetzt bei max. 25 Minuten. Eine Grobdekontamination kann bereits nach ca. 10 Minuten erfolgen.
In Jahr 2003 werden die Einsatzkräfte der Sondereinsatzgruppe einmal im Monat Übungsdienst versehen.
In den nächsten Wochen entscheidet sich, ob zusätzlich zum Dekontaminationslastkraftwagen ein Erkundungsfahrzeug für die ABC-Abwehr in den Zuständigkeitsbereich der Freiwilligen Feuerwehr Meerbusch fällt. Die Sondereinsatzgruppe würde dann auch für dieses Fahrzeug entsprechend ausgebildet. Der Standort der Fahrzeuge ist das Gerätehaus in Strümp.

 

Tim Söhnchen, 02. Februar 2003