Gründerzeit

Gründerzeit

Jugendgruppen in der Feuerwehr hat es vereinzelt schon vor der Jahrhundertwende gegeben. Bei der Personalknappheit im letzten Krieg mussten Jugendliche in großer Zahl die Lücken in der Feuerwehr schließen. Sie kamen überwiegend aus den Reihen der Hitlerjugend, als Feuerwehr-HJ. Es gab auch Sonderformationen, wie die Aachener Dom-Feuerwehr der verbotenen Kath. Jugend. Sie hat mehrere hundert Brände gelöscht und wesentlich zur Erhaltung des Domes beigetragen. Nach dem Kriege waren keine Jugendgruppen mehr vorgesehen, es gab aber auch kein Verbot, aufkommende Gruppenbildungen zu verhindern. Auf die Dauer konnte diese Entwicklung dem Deutschen Feuerwehrverband nicht verborgen bleiben und so gründete der DFV 1964 in Berlin die

 

Deutsche Jugendfeuerwehr im DFV.

 

Es wurde eine bundeseinheitliche Organisationsform geschaffen unter örtlicher Aufsicht des Wehrleiters. Die Gruppenarbeit sollte zu 45 % aus Feuerwehrtechnik und zu 55 % aus allgemeiner Jugendarbeit bestehen.
In unserem Bereich gab es bei der Neugliederung keine Jugendfeuerwehr. Im ehemaligen Kreis Kempen zeigte man wenig Interesse, da es sicherlich nicht einfach war, einen qualifizierten Feuerwehrführer zu finden, der gleichzeitig auch noch ein Herz für die Jugend besaß und seine Dienststunden hierfür um 200 % aufstockte. Mit der Eingliederung in den Kreis Grevenbroich bekam man Verbindung zu den dort schon bestehenden Gruppen und das Interesse stieg. Hinzukam der Wunsch des Leiters des Meerbusch-Gymnasium, Dr. Fr. J. Nicola an seiner Schule eine Schulfeuerwehr aufzustellen.
Die Bedenken des Stadtbrandmeisters wurden endgültig ausgeräumt, als sich mit Hajo Köther, einem Aktiven der Löschgruppe Strümp, ein offensichtlich befähigter Jugendleiter fand. So wurde am 27.09.1974 in Strümp die erste Jugendgruppe gegründet. Es folgten 1976 die Löschzüge Büderich und Lank.


Erziehung zum demokratischen Bewusstsein, Gemeinschaftsgeist und Hilfsbereitschaft bilden die Grundlage der Jugendarbeit. So findet am Anfang eines Dienstjahres die Mitgliederversammlung statt. Aus ihren Reihen wählen die Mitglieder den Jugendausschuss. Er besteht aus dem Kassenwart, dem Schriftführer und dem Jugendgruppenleiter. Der Jugendgruppenleiter ist der Sprecher der Gruppe und die rechte Hand des Jugendwartes. Für diese Aufgabe wird meistens ein älterer Jungfeuerwehrmann gewählt.
Zur Betreuung der Gruppe wird vom Wehrleiter der Jugendfeuerwehrwart eingesetzt. Er ist der Beauftragte für die Jugendarbeit und beratendes Mitglied im Jugendausschuss. In den 20 Jahren Jugendfeuerwehr Meerbusch haben mit viel Elan diese Aufgabe übernommen:

 

Gruppe Strümp
1974 - 1976 Hajo Köther
1976 - 1985 Norbert Schöndeling und Rudi Plenker
1985 - 1991 Michael Eversheim
1991 - 1995 Olaf Gielen und Michael Webers
1995 - 1999 Olaf Gielen und Tim Söhnchen
1999 - 2001 Tim Söhnchen und Philipp Faßbender
2001 - 2005 Philipp Faßbender und Tim Söhnchen
2005 - 2006 Philipp Faßbender und Michael Beesen
2006 - 2009 Michael Beesen und Philipp Faßbender
2009 - Armin Behrendt und Marcel Lettgen
Gruppe Büderich
1976 - 1981 Adam Theisen
1991 - 1993 Bernhard Zahn und Andreas Rennertz
1993 - 1997 Dirk Garten und Bernhard Zahn
1997 - 1999 Norbert Hassels und Dirk Garten
1999 - 2004 Norbert Hassels und Dominik Pütz
2004 - 2006 Sebastian Sattelberger und Renè Rühl
2006 - 2007 Sebastian Sattelberger und Andreas Kunze
2007 - 2009 Markus Kox und Andreas Kunze
2009 Andreas Kunze und Peter Weifels
Gruppe Lank
1976 - 1981 Werner Kunnen und Martin Hannen
1981 - 1983 Werner Kunnen und Michael Gesse
1983 - 1991 Klaus Kupp und Frank Küppers
1991 - 1994 Spiridon Kitsos und Andreas Drexler
1991 - 2005 Andreas Drexler und Martin Böhm
2006 Andreas Drexler und Reiner Pylen
Gruppe Osterath
1990 - 1995 Dr. Peter Borgs und Ulli Hack
1995 - 1998 Dr. Peter Borgs und Stephan Kemmer
1998 - 2000 keine Aktivitäten in der JF
2001 - 2006 Ulli Klemt und Klaus Hack
2006 - 2010 keine Aktivitäten in der JF
2010 -

Klaus Telders und Reinhard Neunzig

Gruppe Bösinghoven
1999
2003 - 2006 Wilhelm Opteroodt
2004 - 2011 Wilhelm Opteroodt und Lothar Weddewer
2011

Martina Hess und Lothar Weddewer

Gruppe Langst-Kierst
2002 - 2006 Ferdinand Klein und Christoph Klören
2006 - 2007 Dirk Körner und Christoph Klören
2007 - 2009 Dirk Körner und Stefan Groß
2009 Dirk Körner und Daniela Tusche

 

Die Gruppenleiter und -warte wählen aus ihren Reihen den Stadt-Jugendfeuerwehrwart. Diese Aufgabe haben übernommen:

 

Stadt-Jugendfeuerwehrwart
1974 - 1976 Hajo Köther
1976 - 1977 Werner Kunnen
1977 - 1994 Rudi Plenker
1994 Bernhard Zahn

 

Die Gruppenstunden fanden in Strümp im Meerbusch-Gymnasium und in den übrigen Einheiten in den Schulungsräumen statt. Für einen ordnungsgemäßen Gruppenbetrieb waren Beschaffungen notwendig, die die volle Unterstützung der Stadt fanden. 1974 wurde mit dem Ausbau eines Kellerraums im Meerbusch-Gymnasiums begonnen. Hierbei erhielt man große Hilfe durch die Löschgruppe und die Eltern. 1974 wurde der 1. Mannschafts-Wagen angeschafft. 1976 erhielt die Gruppe Lank einen Tragkraftspritzen-Anhänger und ein großer Wohltäter aus Strümp stiftete der JFW ein komplettes Zeltlager mit 50 Plätzen, Kochzelt usw. 1985 und 1987 gab es Ersatzbeschaffungen bei den Mannschaftswagen. Selbstverständlich stehen die persönliche Ausrüstung mit Helm ständig auf der Beschaffungsliste der Stadtwehr. Zur Förderung der Kenntnisse kann man eine Leistungsspange erwerben. An entsprechenden Wettkämpfen, wie Löschangriff, Stafette, Staffellauf, Kugelstoßen und theoretische Fragen nehmen fast jedes Jahr Gruppen aus Meerbusch teil. 1986 fanden die Landeswettkämpfe Nordrhein in Büderich statt. Eine chronologische Auflistung aller Aktivitäten der JFW würde mehrere Seiten erfordern. Aus den 20 Jahren Jugendarbeit kann man nur herausgreifen: Jährliche Fahrten ins Zeltlager bis zu 2 Wochen, Unterstützung bei den Martinszügen und dem Kinderkarneval, Besichtigungs- und Bildungsfahrten bis zum Bundestag, Landtag usw., Teilnahme an der Aktion des Stadtjugendrings "Reiner Rhein", Beginn der 80-iger Jahre Beladung von LKW‘s für die Polen-Hilfe, Autowaschen für eine Afrika-Hilfe, Unterstützung bei Behindertenfesten usw., Lotsendienst beim Anhörungstermin “Stadtauflösung“ durch den Innenminister im Meerbusch-Gymnasium am 05.03.1976, Übungen und Schauvorführungen an den alten Handdruckspritzen nach einer vom Stadtbrandmeister aus alten Unterlagen zusammen gestellten Anleitung und Bau eines großen Puppentheaters.


Dieser Querschnitt zeigt, welche Phantasie und Arbeitseifer unsere Jugendwarte mit ihren jungen Kameraden ständig erbringen müssen. Sie haben unseren vollen Dank und Anerkennung verdient.

ursprünglicher Text von Karl-Theodor Schöndeling, zum 25-jährigen Bestehen der Stadt Meerbusch